Feiner Regen und der Drache

Heute beginnt der 2. von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Yu Shui‘, was man mit ‚Regen Wasser‘ übersetzen kann. Nun herrscht mindestens steigende Luftfeuchtigkeit bis hin zu feinem Regen, der innhalb der kommenden 14 Tage immer stärker wird.

Es gibt für diesen Jahresabschnitt außerordentlich viele hilfreiche Anweisungen zur Stärkung unserer mentalen und körperlichen Gesundheit hinsichtlich Ernährung, Bekleidung, Übungen, Verhalten, insbesondere bezüglich dem Umgang mit Emotionen und der Sexualität.

Nicht alle dieser Themen haben in einem Blog den geeigneten Platz, aber ich werde in den kommenden Tagen Sie mit möglichst vielen Informationen hierzu versorgen. Schließlich ist das Stärken unserer Gesundheit / unserer Widerstandskräfte derzeit ein besonders wichtiges Thema.

Außergewöhnlich viele Infekte gehen derzeit herum, allen voran heftige grippale Infekte, Lungen-Infekte, wie Lungenentzündungen und bakterielle Magen-Darm-Infekte. Da brauchen wir alle ein stabiles Immunsystem.

In diesen Jahresabschnitt fällt auch mit dem 2. Tag des 2. Mondmonats ein für die Landwirtschaft (und alle QiGong Kultivierenden!) besonders wichtiger Tag, an dem im Kosmos ein spezieller Zustand herrscht, den es für fortgeschrittene QiGong-Übende zu nutzen gilt.

Neuer Jahresabschnitt

Im Chinesischen Kalender – einem  sogenannten Lunisolarkalender – ist das Jahr in 24 Abschnitte unterteilt. Lunisolarkalender bedeutet, der Kalender berücksichtigt sowohl die Sonne als auch den Mond. Heute beginnt nun der 18te von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Shuang Jiang‘, ‚Fallender Reif‘. Gemeint ist damit, dass – innerhalb dieses Abschnittes – der ’nach unten sinkende Tau‘ auf dem immer kälter werdenden Boden sich als Reif niederschlägt.

In diesem Abschnitt beginnen die Empfehlungen für unsere Ernährung immer mehr in Richtung Stärkendes und im weitesten Sinne Nährendes geht. Unser Körper soll damit auf die kommende Winterkälte vorbereitet werden.

Mal heiß – mal kalt…

…was ist bloß mit dem Wetter los? Hörte ich vor ein paar Tagen jemanden fragen…

Nun, die Chinesen nennen es Qiu. Den Herbst. Denn der hat laut Chinesischem Kalender vor 3 Tagen begonnen. Das heißt nicht, dass es nicht noch sehr heiß sein kann, das Schriftzeichen ‚Qiu‘ beinhaltet neben dem  Zeichen ‚Ernte‘ auch das Zeichen für ‚Feuer’…

Dennoch können wir den Herbst schon ein bisschen spüren, oder? In den Gärten und auf den Feldern wird bereits geerntet, wir beginnen langsam ‚gemütlich‘ zu werden, vielleicht sogar ein bisschen melancholisch. Bedrückter Stimmung allerdings sollten wir entgegenwirken, denn das schwächt laut Chinesischer Medizin unser ‚Lungensystem‘, was Allergien, Lungen- und Hauterkrankungen sowie Infektanfälligkeit im Winter begünstigen kann.

Für QiGong-Übende ist der Herbst eine sehr wichtige Jahreszeit, in der es viel zu beachten gibt hinsichtlich innerer Haltung, Übungen, Ernährung, Tagesablauf, Kleidung und tatsächlich auch hinsichtlich Sexualität.

Über manches davon werde ich in den kommenden Wochen im Blog berichten – manches davon muss leider dem QiGong-Studium bzw. der Lehrerausbildung vorbehalten bleiben. Es läßt sich eben nun mal nicht alles mit ein paar Sätzen erklären…

Ich wünsche Ihnen allen eine glückliche und unbeschwerte Herbstzeit und – soweit Sie noch in den Genuß kommen – Urlaubszeit!

Mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

Die kleine Fülle

Morgen beginnt ein neuer, der achte von 24 Jahresabschnitten im Chinesischen Kalender. Genannt wird dieser Abschnitt ‚Xiao Man‘. ‚Xiao‘ heißt ‚klein‘ und ‚man‘ heißt so etwas wie ‚voll‘ beziehungsweise ‚Fülle‘.

‚Kleine Fülle‘ soll bedeuten, dass nun bereits schon alles sprießt und die Natur schon ein bisschen in Fülle steht. In China beginnt nun die Seidenraupen-Ernte. Natürlich nicht ohne vorher Dankes- und Opferzeremonien abgehalten zu haben.

Gesundheitlich ist dieser Jahresabschnitt bekannt für gehäuftes Auftreten von Allergien, Unverträglichkeiten, Hautausschlägen, Magen- und Darmproblemen.

Dem wird, auf Anraten der alten Medizinklassiker, mit Kräutermedizin, speziellen QiGong-Übungen, Ernährungs- und Verhaltensweisen die Stirn geboten.

Aber dazu demnächst mehr…

Pfirsichblütenregen und Getreideregen…

Endlich regnet es. Die trockene Erde wartet darauf, unsere Atemwege haben darauf gewartet, der ganze Winterstaub und Pollen warten darauf weggespült zu werden, unsere Haut und unsere Atemwege befeuchtet zu werden.

Und dann das. Kein richtiger Regen, sondern leichter sanfter Nieselregen. Das ist normal, sagt da der alte Chinesische Kalender und bezeichnet gleich den ganzen Jahresabschnitt, den 6. von 24 Jahresabschnitten, als ‚Gu Yu‘. Das kann man übersetzen als ‚Regenwasser‘, wird aber auch oft übersetzt als ‚Getreideregen‘. Da der für diese Jahreszeit typische Regen sehr sanft ist, wird er als ‚Pfirsichblütenregen‘ bezeichnet.

In diesem Abschnitt wird der kostbare ‚Frühlingstee‘ geerntet, die allerersten Triebspitzen der Grünteepflanze. Stammt dieser Tee auch noch von kleinen chemiefreien Feldern aus den Bergen, ist der Tee mehrere tausend Euro teuer…

Mit einer geschickten Auswahl an QiGong-Übungen, Ernährungs- und Verhaltensmaßnahmen versucht man in der alten chinesischen Medizin typischen Beschwerden dieses Jahresabschnittes entgegenzuwirken: Verdauungsbeschwerden, Magenproblemen, Ischiasproblemen ,Leber- und Milzproblemen und Nervenschmerzen wie z.B. Trigeminusschmerzen.

Die Natur, Frühjahrsbeschwerden und Frühjahrsbeschwerden der Natur

Einige sind krank, einige sind müde, einige leiden unter Stimmungstiefs und einige sind krank, müde und in einem Stimmungstief.

Alles normal im Frühjahr, aber vermeidbar bzw. regulierbar. Die alten Klassiker der Chinesischen Medizin empfehlen hierzu einige Übungen, Ernährungsweisen und Verhaltensweisen, von denen ich die an die Hand geben möchte, die sich an dieser Stelle leicht erklären lassen. Tatsächlich sind diese Empfehlungen so umfassend, dass sie mindestens einen Wochenendkurs füllen.

Selbst die Natur hat ihre ‚Frühjahrsbeschwerden‘, das bedeutet, auch außerhalb von uns können Blockaden auftreten. Allerdings ist in der Natur meist auch genug Kraft vorhanden, diese Blockaden aus sich heraus ’natürlich‘ zu beheben. Das QiGong – das Bewegen von Qi – der Natur. Ein Teil der Lösung unserer ‚Probleme‘ wäre dann, auch zu mehr Kraft zu kommen. Wie das geht, läßt sich jedoch nicht mit ein paar Worten im Rahmen eines Blogbeitrags erklären.

Aber selbst, wenn die Erklärungen an dieser Stelle nur begrenzt Platz finden, hier ein paar der traditionellen Anweisungen, die leicht umzusetzen sind:

  • Haare möglichst offen tragen. Hierdurch soll vermieden werden, dass Leberqi, das im Frühjahr besonders angesprochen ist, durch Spannung an der Kopfhaut zusätzlich am Kopf blockiert.
  • Den Geist beherrschen. Auf eine innere ruhige Geisteshaltung achten. Ja… zugegeben, nicht einfach, aber es gibt hierfür sehr hilfreiche QiGong-Übungen. Unser unruhiger ‚Frühjahrsgeist‘ ist übrigens auch der Grund, warum in so vielen verschiedenen Glaubenskulturen wenigstens auf eine bestimmte Art gefastet wird.
  • In die Natur gehen. Die Originalanweisung lautet ‚Mit den Alten in die Natur gehen‘. Damit ist also auf keinen Fall gemeint, stressartig zum Spazierengehen an den See zu fahren oder eine sportliche Bergwanderung zu machen. Gemeint ist, mit Ruhe die Stille der Natur aufzusuchen, um diese Stille auch in sich zu finden.
  • Nahrhaft essen. Z.B. Knochenbrühen.

 

 

Butzebutze… und Decluttering

Es zählt ja wirklich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber jetzt schwinge selbst ich pflichtbewußt den Wischmop.

Ich hatte ja bereits gesagt, dass die Vorbereitungen auf das Chinesische Neujahrsfest ein Aufräumen und Bereinigen im ‚Innen‘ und im ‚Außen‘ im Fokus haben. Nun, neben aller ‚innerer Arbeit‘ an uns ist damit auch ‚äußere Arbeit‘ an uns gemeint.

Tatsächlich lauten die traditionellen Anweisungen: Haare schneiden, Bad, (und ja genau…) Maniküre, Pediküre – und alles, was sonst noch so zu einer Rundumkörperpflege dazugehört. Das ist durchaus auch medizinisch zu verstehen. Somit heißt es, schnell noch erkennen, was wir aktiv verändern sollten, in uns, an unseren Vorgehensweisen, an unserer Ernährung, an unseren Einstellungen – eine Art ‚inneres Decluttering‘ – ‚inneres Entrümpeln‘.

Aber natürlich auch im Außen ist davon die Rede und das wird direkt mit dem inneren Putzen und Entrümpeln in Verbindung gebracht. Ich denke, jeder von uns kennt das Gefühl, uns auch innerlich klarer zu fühlen, wenn wir aufgeräumt und geputzt haben. Also wird empfohlen, dass wir während wir putzen, Wäsche waschen,  aufräumen und entrümpeln uns dessen bewußt sind, dass wir damit harmonische Ordnung sowohl in uns, als auch um uns herum schaffen.

Die fortgeschrittenen QiGong-Übenden unter Ihnen, nehmen noch hinzu, was Sie im DongGong-Kurs hierzu gelernt haben.

So, jetzt muss ich aber Schluß machen. Mein Staubsauger wartet 😉

Tipps gegen kalte Füße

Kalte Füße können sehr unangenehm sein. So ist es beispielsweise schwer bis fast nicht möglich mit kalten Füßen einzuschlafen oder den Körper zu entspannen. Das hat mit dem Verlauf der Fuß-Meridiane  zu tun, die über den ganzen Körper verlaufen.

Was kann man also, neben Heizdecken-Wärmflaschen-Partnerfüße-mißbrauchen-Fußbad-Ratschlägen-befolgen noch gegen kalte Füße unternehmen?

Das Geheimnis aus kalten Füßen warme zu machen (wohlgemerkt warme, nicht heiße, die zählen zu Krankheitsmerkmalen) ist, das Nierensystem zu stärken. Da das Nierensystem zu den wichtigsten Organsystem zählt und auch unser Immunsystem darstellt, gibt es eine Reihe von sehr effektiven Übungen im QiGong, die darauf abzielen, es zu stärken. Wer zu chronisch kalten Füßen neigt, kommt nicht darum herum, sich einen guten Medizinischen QiGong-Lehrer zu suchen, der ihm diese Übungen zeigen kann. Die sind in diesem Rahmen leider nicht vermittelbar.

Darüberhinaus sollten Sie möglichst jede Form von Stress reduzieren. Und Angst… Den Zusammenhang von Angst hierbei kennen wir ja auch, wenn wir sagen: ‚Der hat kalte Füße gekriegt…‘

Menschen mit immer kalten Füßen sollten außerdem möglichst auf Alkohol und Nikotin verzichten. Mindestens, bis die Füße konstant warm sind.

Wenn Fußbäder, dann sollten sie vor dem Schlafengehen gemacht werden und grundsätzlich den ganzen Unterschenkel mit einschließen. Natürlich tut es ein Vollbad genauso.

Achten Sie auch auf ausreichend wärmende Ernährung – was darunter verstanden wird, erkläre ich ab morgen im Blog.

Warum sind Erkältungen derzeit so hartnäckig?

Das ist eine Frage, die mir zur Zeit fast täglich gestellt wird. Nicht nur, dass sehr viele unterschiedliche Arten von Infekten auftreten, sie sind auch ausgesprochen intensiv und ausdauernd.

Hinter uns liegt ein langer und warmer Sommer. Wir konnten dadurch alle viel Yang tanken – kräftiger werden. Aber eben alle, auch Viren und Bakterien konnten Yang tanken und kräftiger werden. Das Problem ist nun, dass die aber nicht so viel des gewonnenen Yangs verbraucht haben. Sie reiben sich nicht an Emotionen auf, sie stressen sich nicht mit ihrem Tagwerk, sie führen sich keine Schadstoffe zu, rauchen nicht, trinken keinen Alkohol, verstehen sich vielleicht mehr darauf, wann Ruhe angebracht ist, machen sich nicht soviele Sorgen, was andere von ihnen denken…

Auf jeden Fall haben sie jetzt mehr Kraft als wir. Offensichtlich können Viren und Bakterien besser auf sich achten, als wir… In den asiatischen Lehren heißt es, wir sollten nicht nur auf die Zufuhr (z.B. Ernährung, QiGong-Übungen) achten , sondern auch auf unseren Verbrauch. Und dazu zählen unter Anderem die oben aufgeführten Dinge.

Und warum sind die Infekte so unterschiedlich? Das liegt daran, dass überall auf der Welt unterschiedliche Arten von Bakterien und Viren reifen und wir Menschen – durch Reisen oder natürlich auch insbesondere in München während des Oktoberfestes durch mehr oder weniger „intensive internationale Kontaktpflege…“ auch andere Arten von Viren und Bakterien einsammeln.

Winteranfang

Heute beginnt der 19. von 24 Jahresabschnitten des Chinesischen Kalenders und somit – man kann es sich bei diesen Temperaturen kaum vorstellen – der Winter.

Für diesen Jahresabschnitt gibt es in den alten Medizinklassikern der Chinesischen Medizin außergewöhnlich viele und teils auch strenge Anweisungen. Dies liegt darin begründet, dass zu dieser Zeit das sogenannte Nierensystem angesprochen ist, das im weitesten Sinn unser Immunsystem und unsere Lebenskraft darstellt – siehe gestrigen Blogpost – die es sowohl zu schonen als auch zu stärken gilt.

Ein Grund, weswegen Übungen, Ernährung und Verhaltensweisen auf diesen Jahresabschnitt abgestimmt werden. Ich werde hierzu während der kommenden Monaten ausführlicher
schreiben.