Begegnungen

Vermissen Sie es, sich mit Freunden zu treffen, Ihre Eltern besuchen zu können, sie umsorgen zu können? Vielleicht gibt es auch gerade jetzt besonders Sorge um Ihre Eltern oder Großeltern und ausgerechnet jetzt müssen Sie sich fernhalten…

Greifen Sie so oft wie möglich für ein kurzes liebes Gespräch zum Telefon und binden so Ihre Lieben in Ihren Alltag ein. Wählen Sie dabei nicht nur die ‚Kata­strophen­‘-Berichte aus, sondern ein Teilen von schönen Alltags­dingen. Besser öfter am Tag und kurz, als alle paar Tage langatmig. ,Schau mal Papa, das wollte ich Dir kurz zeigen…‘ ‚Sag mal Mama/­Papa, wie…‘ und fragen ein bisschen um Rat, das tut immer gut… Oder vielleicht bitten Sie Ihre Eltern/Großeltern/­Tanten/Onkels ein bisschen mit Ihren Kindern per Chat zu spielen oder Ihnen etwas vorzulesen…

Verabreden Sie sich doch auch einfach zum Kaffee­pläuschchen oder gemein­samen Abend­brot per Skype, Facetime oder anderen Chat-Möglichkeiten. Beziehen Sie diejenigen, die jetzt alleine oder in Angst um ihre Gesundheit sind in Ihren Alltag ein. Liebevolles Miteinandersein und jemandem etwas Geben hängt wirklich nicht davon ab, dass wir gemeinsam in einem Raum sind.

Im Grunde liegt generell eine große Chance in dieser Situation, die alle ein bisschen an Ihre Grenzen bringt, wahrhaftiger, inniger, liebevoller miteinander umzugehen. Großzügiger mit den ‚Macken‘ der Anderen zu sein. Eine Erkenntnis aus meiner Arbeit Sterbende zu begleiten ist, wie sehr Angst um Gesundheit Menschen verändert, wieviel mehr an Nähe ein Mensch, der in Sorge um sein Leben ist, zulassen kann, selber liebevoller wird. Als ich am Dienstag im Webkurs über diese jetzige Chance sprach, meldeten daraufhin einige Quarantäne-Teilnehmer zurück, dass Sie bereits die Erfahrung gemacht haben, dass der Kontakt zu Ihren Lieben trotz ‚Getrenntsein‘ näher und schöner geworden ist. Wie schön!