Geistermonat

Vergangenen Freitag begann laut dem Chinesischen Lunisolarkalender der sogenannte Geistermonat Gui Yue. Gui heißt Geist und Yue heißt Monat.

In den Ländern mit asiatischen Traditionen, die dem Buddhismus und dem Daoismus zugrundeliegen wird der Geistermonat als sehr wichtig erachtet, hinsichtlich der eigenen Gesundheit, dem Erfolg und der Harmonie in sich und um sich herum.

Da sich – laut dieser Tradition im 7. Monat des Lunisolarkalenders alljährlich die „Tore zur Unterwelt“ öffnen und den darin lebenden Geister – auch unseren Ahnen und Verstorbenen leichter als sonst Gutes getan werden kann, heißt es, sollte man ‚mit Dankbarkeit und guten Wünschen den Ahnen und Verstorbenen gedenken‘, da in dieser Zeit – so sagt die Tradition – man sich gegenseitig helfen kann, sich in jeder Hinsicht „wohler“ zu fühlen.

Der Begriff „Wohlstand“ hat dann wohl aber auch dazu geführt, dass heute in vielen Regionen Asiens all das den „Geistern“ zugeführt wird, was wir so für Wohlstand halten. Da in der Tradition gesagt wird, dass Duft (und somit auch Rauch) den Geistern zukommen kann, werden heute in Papierform Kleidung, Kunstgeld, Papphandys, Papptablets und Autos aus Pappe verbrannt…

Sollen wir wirklich darüber den Kopf schütteln? Oder sollten wir uns fragen, ob wir nicht in Wirklichkeit auch Kleidung, Geld, Handys, Tablets und Autos für den Inbegriff von Wohlstand halten.