Neuer Jahresabschnitt

Im Chinesischen Kalender – einem  sogenannten Lunisolarkalender – ist das Jahr in 24 Abschnitte unterteilt. Lunisolarkalender bedeutet, der Kalender berücksichtigt sowohl die Sonne als auch den Mond. Heute beginnt nun der 18te von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Shuang Jiang‘, ‚Fallender Reif‘. Gemeint ist damit, dass – innerhalb dieses Abschnittes – der ’nach unten sinkende Tau‘ auf dem immer kälter werdenden Boden sich als Reif niederschlägt.

In diesem Abschnitt beginnen die Empfehlungen für unsere Ernährung immer mehr in Richtung Stärkendes und im weitesten Sinne Nährendes geht. Unser Körper soll damit auf die kommende Winterkälte vorbereitet werden.

Kalter Tau und leichte Kost

Wenn Sie schon längere Zeit meinem Blog folgen, dann wissen Sie es natürlich bereits. Ähnlich wie bei unserem Kalendersystem, wird im alten Chinesischen Kalender das Jahr zwar in 12 ‚Mondmonate‘ unterteilt. Aber vor allem in 24 ‚Jahresabschnitte‘. Diesen Jahresabschnitten wird seit jeher eine große Bedeutung beigemessen. In den alten Medizinklassikern heißt es hierzu: ‚Passe Dich an die Wandlungsphasen der Natur an, um Dich vor äußeren Übeln zu schützen‘. So wird hiernach je nach Jahresabschnitt anders gekocht, getrunken, gekleidet, geübt, verhalten, geliebt, gegessen, auf jeweils andere Emotionen geachtet und der Körper gepflegt.

Heute beginnt im Chinesischen Lunisolarkalender der 17. von 24 Jahresabschnitten, genannt ‚Han Lu‘. In der Übersetzung bedeutet es ‚Kalter Tau‘. Dieser Begriff steht für wachsende Kälte vor allem in der Nacht und daraus resultierender reichhaltiger Tau am frühen Morgen, der in circa 14 Tagen langsam zu Reif werden wird.

In den kommenden Posts werde ich mehr zum Thema Emotionen, Körper und Gesundheit in diesem Abschnitt schreiben. Zum Thema Essen ist die Empfehlung der alten Klassiker allerdings in diesem Jahresabschnitt kurz und knapp beschrieben. Leichte Kost und wenig Alkohol…

Das kosmische Gleichgewicht

Diese Zeit des Jahres wird im Daoismus auch als Zeit des ‚Kosmischen Gleichgewichts‘, des Gleichgewichts in der Natur bezeichnet.

Wir Menschen sind auch Teil der Natur. Eigentlich sollten wir auch im Gleichgewicht sein… Nun, leider sind wir aber auch in der Lage uns mittels unserer Emotionen aus der ‚Harmonie‘ der Natur herauszubewegen. Daher lautet die alte traditionelle Anweisung für diese Jahreszeit: ‚Stelle das innere Gleichgewicht her‘. ‚Und bewahre es‘.

Gemeint ist das innere Gleichgewicht des Geistes aber auch des Körpers.

Auf der Ebene des Geistes wird als Vorgehensweise empfohlen, immer wieder in uns Unbeschwertheit und innere Ruhe herzustellen… sehr viel leichter gesagt als getan. Und das ist der Grund, weswegen der Daoismus sehr hilfreiche QiGong Übungen dafür bereit hält, die uns genau darin unterstützen.

Was braucht es sonst noch dazu? Die Selbstbeobachtung, zu erkennen, wann wir diese Ruhe und Unbeschwertheit verlassen haben – wann wir unsere Natur verlassen…