Blasenentzündung

Im gestrigen Blogbeitrag habe ich erwähnt, dass die alten chinesischen Medizinklassiker raten, insbesondere in dieser Jahreszeit darauf zu achten, die Füße warm zu halten.

Einer der Gründe ist die Gefahr von Blasenentzündung. Aber das wissen wir ja auch schon. Aber warum ist das so?  Dass man, wenn man auf Kaltem sitzt sich die Blase verkühlen kann, ok. Aber die Füße sind ja bei den meisten von uns ziemlich weit von der Blase entfernt…

Die Chinesische Medizin erklärt die Verbindung von Füßen und Harnblase mit dem Umstand, dass der Harnblasenmeridian Kontakt mit den Harnblase sowie der Füßen hat (er verbindet sich  dort mit dem Nierenmeridian) und so die Füße und Harnblase in Verbindung stehen.

Dazu kommt, dass zu dieser Jahreszeit – so heißt es in den alten Klassikern – das sogenannte Nierensystem besonders geschützt werden muss. Zieht Kälte in das Nierensystem ein, erfährt es eine Schwächung und unser Immunsystem gerät in Gefahr. Somit kann es sich Keimen nicht ausreichend zur Wehr setzen.

Dass Harnblasenmeridian und die Blase, ebenso wie der Nierenmeridian und die Nieren zum Nierensystem gehören, erhöht die Wichtigkeit des Warmhaltens der Füße somit. Mit dem Hintergrund ist sicher auch verständlich, dass kalte Füße für die generell schutzbedürftigen Nieren auch ein Problem darstellen.

Was machen dann all diejenigen, die nicht aufgrund äußerer Einwirkung kalte Füße haben, sondern Füße, die aus sich heraus einfach nicht warm werden wollen?

Hierfür hat die Chinesische Medizin einige gute und überraschende Ratschläge, über die ich Ihnen morgen hier erzählen werde.

Ich wünsche Ihnen einen wohligen Tag – und natürlich warme Füße!

Mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

Da Xue – Der große Schnee

 

Das ist die Bezeichnung für den Jahresabschnitt im Chinesischen Kalender für diese Zeit des Jahres.

Die alten Klassiker empfehlen warme und nährende Nahrung zu sich zu nehmen und den Körper warm zu halten, wobei insbesondere Kopf und Füße nicht auskühlen sollen.

Aber warum eigentlich? Genaueres dazu, in Form von Rezepten und medizinischen Hintergründen finden Sie hier in den kommenden Tagen.

Jetzt wünsche ich Ihnen allen erst einmal einen schönen 3. Advent!

Mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

 

Essstäbchen

Am Wochenende fragte mich eine Schülerin etwas zum Thema Essstäbchen. Dazu fällt mir wirklich sehr viel ein und ich dachte, ich schreibe mal ein bisschen darüber.

  1. Es gibt wunderschöne Stäbchen und teils sehr kostbare. Vergleichbar mit unserem Silberbesteck gibt es auch hier eine Art „Familiensilber“. Die auf dem Bild haben z.B. Kristalle an den Enden – das Foto habe ich in einem sehr schönen buddhistischen Restaurant in Peking gemacht (die Bepflanzung ist in der Mitte des Tisches und natürlich so niedrig, dass man das Gegenüber gut sehen kann)
  2. Stäbchen dürfen traditionell nicht in das Essen abgelegt werden. Das ist Totenzeremonien vorbehalten und sollte – falls Sie mal in China sind oder mit oder bei Chinesen essen – unbedingt respektiert werden.
  3. Damit man die Stäbchen dennoch ablegen kann, gibt es Stäbchen-Bänkchen. Das gab es bei uns früher auch – sogenannte Messer-Bänkchen. Aus hygienischen Gründen sollte man sie auch nicht auf den Tisch legen.
  4. Stäbchen sind – auch in China – gar nicht so billig, wie man gemeinhin annimmt. Meist aus Bambus oder aus sehr dichtem Holz. Manche mit Enden aus Silber oder Gold.
  5. Die robustesten Stäbchen sind aus Kunststoff. Die finden wir hier auch am ehesten in Restaurants vor und ich erkläre Ihnen auch gleich, warum chinesische Restaurants das auch nicht so leicht wagen, zu ändern. Bei uns gibt es ja auch nicht in jedem Restaurant Silberbesteck…
    Da diese Stäbchen keine Wegwerf-Stäbchen sind, sondern sozusagen das „Restaurantbesteck“ (und auch nicht so billig sind) sind chinesische Restaurantbesitzer überaus verwundert, dass es immer wieder vorkommt, dass in Deutschland immer wieder mal ein Gast die Stäbchen nach dem Essen einfach mit nach Hause nimmt 🙂 ja… würden wir doch in hiesigen Restaurants auch nicht machen.

Sinnvoll Schenken

Sie ist wieder da, die Jahreszeit, in der wir schenken möchten. Schenken ist etwas sehr Schönes. Wir möchten jemandem eine Freude bereiten.

Wir haben diese Begriffe in unserem Sprachgebrauch auch – in den asiatischen Philosophien gilt es als besonders wertvoll:

Freiheit schenken
Schutz schenken
Geborgenheit schenken
Verständnis schenken
Geduld schenken
Aufmerksamkeit schenken
Liebe schenken…

Alles etwas, das uns nichts kostet – na ja zumindest kein Geld…

Wenn Sie noch Inspiration für sinnvolle Geschenke brauchen, helfen Ihnen vielleicht folgende Kriterien:

  • etwas, das den Beschenkten entlastet
  • seine Gesundheit fördert
  • hilft, das zu lindern, worunter er leidet
  • Erleichterung bringt, dort wo er sich Erleichterung wünscht (nicht Sie!)
  • ihm im weitesten Sinn hilft (nicht Ihnen!)

Ich habe auch überlegt, was ich zu Ihrer Unterstützung „bauen“ könnte, das dem entspricht und bin auf die Idee ‚Kleinstgutscheine ab 25 €‘ gekommen. Bereits für 25 € kann der Beschenkte eine Testeinheit nach seiner Wahl besuchen. Zum Beispiel eine Einführungsstunde ins TaiJi-QiGong auf Englisch oder Deutsch oder eine Einführungsstunde ins Medizinische QiGong oder er verwendet es als Zuschuss zu einer Einzelstunde.

Die anderen wunderbaren „kostenlosen“ Geschenke können wir ja dennoch schenken..

Information und Gutscheinbestellung

Selbstbewußtsein

Vor kurzem wurde ich auf einen Kurs für Kinder aufmerksam mit dem Titel „Wer bin ich“.

Mein erster Gedanke war, da müssten eigentlich wir Erwachsene ja auch gleich alle hingehen, denn wer weiß das schon… 😉

Wie schön wäre es, wenn wir uns alleine schon darüber im Klaren sein könnten, wer wir in genau diesem Augenblick sind. Bin ich beispielsweise tatsächlich in der Situation eines Gespräches so klar, offen, sachlich und lösungsorientiert, wie ich mich fühle oder bin ich in Wirklichkeit in einer verletzten verteidigenden Verfassung und auf meinen Ruf konzentriert? Für das Gelingen des Gesprächs wäre es doch hilfreich, sich darüber im Klaren zu sein.

Nahezu in jedem Augenblick sind wir jemand anderer, uns gibt es in so vielen „Versionen“, so vielen Verfassungen. Mal sehr weise, manchmal sehr dumm, mal sehr fokussiert, meist sehr zerfleddert, oft sehr emotional, unsicher und Gott sei Dank auch immer wieder sehr klar und hilfreich. Es ist sehr nützlich zu wissen, „wer von uns“ gerade dabei ist, das Gespräch zu führen oder unseren Gedanken zu formen.

Das Herausfinden wer wir sind – in jedem Augenblick – ist ein außerordentlich wichtiger Teil des QiGong und wird – je weiter wir gehen – immer klarer. Umso größer wird das Bewußtsein über uns selbst – im wahrsten Sinn des Wortes unser Selbstbewußtsein.

Müde?

Leiden Sie zur Zeit unter Müdigkeit? Dann sind Sie völlig normal. Es sei denn, Sie gehen mit dem Sonnenuntergang ins Bett und stehen mit der Sonne auf, dann sollten Sie nicht müde sein. In den alten Medizinklassikern der Chinesischen Medizin wird genau das empfohlen: Früh ins Bett zu gehen und nicht vor Sonnenaufgang aufzustehen.

Vielleicht erlauben Ihnen das ja Ihre Kinder, Ihr Hund, Ihre Katze oder wer auch sonst Ihr Chef sein mag. :–)

Was haben der 11.11. – Single´s Day – St. Martin und Faschingsanfang gemeinsam?

Jeder macht so ‚Seins‘ daraus. In China feiern – neuerdings – heute alle ‚Guang Gun Jie‘ und übersetzen es als ‚Single´s Day‘.

In katholischen Gegenden wird heute das St. Martinsfest gefeiert und auch in nicht-katholischen Gegenden ziehen, sobald es dunkel wird, Kinder mit Laternen umher.

Um 11 Uhr 11 am 11.11. wird dort, wo man etwas mit Fasching anfangen kann, der Faschingsanfang gefeiert.

Was ist nun die Gemeinsamkeit dieser Veranstaltungen, die so gänzlich unterschiedlich erscheinen?

‚Guang Gun‘ wird heute als ‚Junggeselle‘, also ‚Single‘ übersetzt. ‚Jie‘ heißt das ‚Fest‘. Das Schriftzeichen ‚Guang‘ bedeutet allerdings auch ‚Licht‘ bzw. ‚Lichtschein‘ und ‚Gun‘ der ‚Stab‘ bzw. ‚Stecken‘. Vormals wurden um diese Zeit Zeremonien abgehalten, um Licht zu den Seelen zu bringen und Harmonie mit den Geistwelten herzustellen und somit günstige Bedingungen für den Winter zu gewährleisten. Heute ist es weltweit der Tag des Jahres mit der höchsten Wirtschaftskraft, insbesondere durch Alkohol- und Shoppingexzesse und ersetzt somit heute auf lukrative Weise alte Tradition…

Der Laternenumzug der Kinder ist auf einen alten heidnischen Brauch zurückzuführen, bei dem Kinder den verlorenen Seelen und aufkommenden ‚Kräften‘ des Winters mit Licht den Weg weisen, was durch die Kirche später zum St. Martins Umzug wurde.

Der Faschingsanfang begrüßt wiederum jene Geister, die dann später gemeinsam mit Fasching wieder verabschiedet werden.

 

 

 

Warum sind Erkältungen derzeit so hartnäckig?

Das ist eine Frage, die mir zur Zeit fast täglich gestellt wird. Nicht nur, dass sehr viele unterschiedliche Arten von Infekten auftreten, sie sind auch ausgesprochen intensiv und ausdauernd.

Hinter uns liegt ein langer und warmer Sommer. Wir konnten dadurch alle viel Yang tanken – kräftiger werden. Aber eben alle, auch Viren und Bakterien konnten Yang tanken und kräftiger werden. Das Problem ist nun, dass die aber nicht so viel des gewonnenen Yangs verbraucht haben. Sie reiben sich nicht an Emotionen auf, sie stressen sich nicht mit ihrem Tagwerk, sie führen sich keine Schadstoffe zu, rauchen nicht, trinken keinen Alkohol, verstehen sich vielleicht mehr darauf, wann Ruhe angebracht ist, machen sich nicht soviele Sorgen, was andere von ihnen denken…

Auf jeden Fall haben sie jetzt mehr Kraft als wir. Offensichtlich können Viren und Bakterien besser auf sich achten, als wir… In den asiatischen Lehren heißt es, wir sollten nicht nur auf die Zufuhr (z.B. Ernährung, QiGong-Übungen) achten , sondern auch auf unseren Verbrauch. Und dazu zählen unter Anderem die oben aufgeführten Dinge.

Und warum sind die Infekte so unterschiedlich? Das liegt daran, dass überall auf der Welt unterschiedliche Arten von Bakterien und Viren reifen und wir Menschen – durch Reisen oder natürlich auch insbesondere in München während des Oktoberfestes durch mehr oder weniger „intensive internationale Kontaktpflege…“ auch andere Arten von Viren und Bakterien einsammeln.

Winteranfang

Heute beginnt der 19. von 24 Jahresabschnitten des Chinesischen Kalenders und somit – man kann es sich bei diesen Temperaturen kaum vorstellen – der Winter.

Für diesen Jahresabschnitt gibt es in den alten Medizinklassikern der Chinesischen Medizin außergewöhnlich viele und teils auch strenge Anweisungen. Dies liegt darin begründet, dass zu dieser Zeit das sogenannte Nierensystem angesprochen ist, das im weitesten Sinn unser Immunsystem und unsere Lebenskraft darstellt – siehe gestrigen Blogpost – die es sowohl zu schonen als auch zu stärken gilt.

Ein Grund, weswegen Übungen, Ernährung und Verhaltensweisen auf diesen Jahresabschnitt abgestimmt werden. Ich werde hierzu während der kommenden Monaten ausführlicher
schreiben.

Immunsystem stärken

Wikipedia sagt: „Als Immunsystem (…) wird das biologische Abwehrsystem höherer Lebewesen bezeichnet (…) Es entfernt in den Körper eingedrungene Mikroorganismen, fremde Substan­zen und ist außerdem in der Lage, fehlerhaft gewordene körpereigene Zellen zu zerstören (…)

Das Immunsystem hat eine große Bedeutung für die körperliche Unversehrtheit von Lebewesen, denn praktisch alle Organismen sind ständig den Einflüssen der belebten Umwelt ausgesetzt; manche dieser Einflüsse stellen eine Bedrohung dar: Wenn schädliche Mikroorganismen in den Körper eindringen, kann dies zu Funktionsstörungen und Krankheiten führen. Typische Krankheitserreger sind Bakterien, Viren und Pilze, sowie einzellige (…) beziehungsweise mehrzellige Parasiten (z. B. Band­­wür­mer).

(…) In seltenen Fällen können sie (Zellen) auch krankhaft entarten und zur Entstehung von Krebs führen. Alle Lebewesen verfügen daher über Schutzfunktionen (…)“

In der alten Chinesischen Medizin geht man noch weiter und spricht von einem Schutz vor Einflüssen auf unseren Geist/unsere Psyche und somit insgesamt unsere Belastbarkeit. Wir sagen ja in unserem Sprachgebrauch auch, „Da bin ich immun gegen“ und meinen damit nicht nur Krankheitserreger auf der körperlichen Ebene.

So überrascht es nicht, dass in der Chinesischen Medizin Übungen zur Stärkung des Immunsystems für Körper und Geist eingesetzt werden. Es heißt, diese Übungen brauchen wir insbesondere zur Herbst-/Winterzeit, da zu dieser Zeit unser Immunsystem besonders herausgefordert ist.

Lernen können Sie diese Übungen von mir in einem Kurs am 17. / 18. November in München. Sie sind nicht aus München? Kein Problem, wir beginnen am Samstag erst um 13 Uhr, hören am Sonntag um 16 Uhr auf und es gibt ein sehr schönes kleines Hotel gleich bei uns um die Ecke.