Morgen beginnt ein neuer, der achte von 24 Jahresabschnitten im Chinesischen Kalender. Genannt wird dieser Abschnitt ‚Xiao Man‘. ‚Xiao‘ heißt ‚klein‘ und ‚man‘ heißt so etwas wie ‚voll‘ beziehungsweise ‚Fülle‘.
‚Kleine Fülle‘ soll bedeuten, dass nun bereits schon alles sprießt und die Natur schon ein bisschen in Fülle steht. In China beginnt nun die Seidenraupen-Ernte. Natürlich nicht ohne vorher Dankes- und Opferzeremonien abgehalten zu haben.
Gesundheitlich ist dieser Jahresabschnitt bekannt für gehäuftes Auftreten von Allergien, Unverträglichkeiten, Hautausschlägen, Magen- und Darmproblemen.
Dem wird, auf Anraten der alten Medizinklassiker, mit Kräutermedizin, speziellen QiGong-Übungen, Ernährungs- und Verhaltensweisen die Stirn geboten.
Ist das kalt! Man glaubts ja kaum, aber heute ist Sommeranfang…
Aber gut, es ist ja erst der Anfang.
Das Yang der Natur ist nun schon stark genug.
Wozu?
Um reichlich davon aufzunehmen.
Für QiGong Übende ist der Sommer die Jahreszeit, in der möglichst viel geübt und Qi angesammelt wird. Und das natürlich möglichst im Freien.
Die richtige Wahl des Übungsortes ist dabei sehr wichtig und zugegebenermaßen für sich alleine schon eine Kunst und daher auch nicht so leicht zu beschreiben. Achten Sie mindestens darauf, dass es ein ‚frischer‘ Ort ist, es dort Pflanzen in gesundem Zustand gibt und Sie sich im weitestens Sinn ‚geschützt‘ fühlen – vor Blicken, vor Wind, vor ’schlechter‘ Luft…
Also…nutzen Sie den Sommer!
Ich wünsche Ihnen allen in jeder Hinsicht einen wunderbaren Sommer!
Endlich regnet es. Die trockene Erde wartet darauf, unsere Atemwege haben darauf gewartet, der ganze Winterstaub und Pollen warten darauf weggespült zu werden, unsere Haut und unsere Atemwege befeuchtet zu werden.
Und dann das. Kein richtiger Regen, sondern leichter sanfter Nieselregen. Das ist normal, sagt da der alte Chinesische Kalender und bezeichnet gleich den ganzen Jahresabschnitt, den 6. von 24 Jahresabschnitten, als ‚Gu Yu‘. Das kann man übersetzen als ‚Regenwasser‘, wird aber auch oft übersetzt als ‚Getreideregen‘. Da der für diese Jahreszeit typische Regen sehr sanft ist, wird er als ‚Pfirsichblütenregen‘ bezeichnet.
In diesem Abschnitt wird der kostbare ‚Frühlingstee‘ geerntet, die allerersten Triebspitzen der Grünteepflanze. Stammt dieser Tee auch noch von kleinen chemiefreien Feldern aus den Bergen, ist der Tee mehrere tausend Euro teuer…
Mit einer geschickten Auswahl an QiGong-Übungen, Ernährungs- und Verhaltensmaßnahmen versucht man in der alten chinesischen Medizin typischen Beschwerden dieses Jahresabschnittes entgegenzuwirken: Verdauungsbeschwerden, Magenproblemen, Ischiasproblemen ,Leber- und Milzproblemen und Nervenschmerzen wie z.B. Trigeminusschmerzen.
Stille wird von den meisten Menschen als bedrückend empfunden.
In den asiatischen Lehren wird Stille als Voraussetzung für jede Form von Wachstum, von Bewegung verstanden.
So ist zum Beispiel all das spektakuläre Wachstum, das wir zur Zeit in der Natur erleben, die Bewegung, die aus der Stille – der scheinbar toten Natur des Winters – folgt.
Ich packe mal wieder. Diesmal um mich auf den Weg zur Riederalp zu machen. Auf der Riederalp beginnt heute Abend mit einer Retreat-Woche der 1. Ausbildungsabschnitt des QiGong-Studiums, der QiGong-Lehrerausbildung. Die Retreat-Woche hat zum Inhalt, das Nierensystem zu stärken – unseren Schutz, unsere Kraft, unser Immunsystem, unsere Fähigkeit zu Gesundheit. Und natürlich unsere innere Ruhe zu stärken.
Es ist sehr schönes Wetter und wir werden die meiste Zeit der Woche draußen sein, morgen gleich mit einer sehr alten berühmten Übung beginnen – der Gehmeditation. In allen alten Kulturen gibt es Formen des ‚Wandelns‘. Die Form, die ich auf der Riederalp unterrichten werde – das Gehen in Meditation schließt den geistigen und den körperlich Aspekt der Gesundheit mit ein. Die Übung ist in China sehr berühmt und bekannt dafür – wenn man Sie richtig ausführt, sehr komplex und nicht ganz einfach – aber höchst wirkungsvoll für die Gesundheit zu sein. In China wird Sie beispielsweise selbst für die Heilung schwerer Erkrankungen wie Krebs für wesentlich erachtet.
In München werden wir die ‚Nierensystem stärkende Gehübung‘ ab dem 10. April unterrichten. Der Unterricht findet zunächst im Übungsraum und dann im Park statt.
Nach ‚Chun Fen‘, der Frühlingstagundnachtgleiche ganz normal. Jetzt beginnt das Yang in der Natur bereits so stark zu werden, dass bei Blockaden in unserem Lebersystem leicht derartige Symptome entstehen können. Ebenso ein unruhiger Schlaf.
Es sei den, es bestehen Magenproblem, trinken Faule Chrysanthemenblütentee. Kluge sind auch faul und trinken auch Chrysanthemenblütentee, machen aber zusätzlich noch die Übung Kopfmassage in 5 Figuren. Weise machen das, was die Klugen auch machen und sorgen zusätzlich dafür weder Ärger noch Stress in sich zur ‚Wirkung kommen zu lassen‘.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Tag mit klarem Kopf und leichtem Herzen
Yamin Schulz-Spahr
Mannohmannwasfürnlangeswort… spricht sich aber immer noch leichter aus als Aequinoktium. So heißt es nämlich auch. Heute Nacht, in München um genau 22.59 Uhr, ist überall auf der Welt Tag und Nacht gleich lang, genannt Frühlingstagundnachtgleiche. Im Gegensatz zu Herbsttagundnachtgleiche, die wird in diesem Jahr am 23. September sein.
In unserer alten Kultur war das sehr wichtiger Termine. Auch im alten China ein Tag, an dem der weiseste des Landes sehr umfangreiche Zeremonien ausgeführt hat.
Mit der Frühlingstagundnachtgleiche beginnt zeitgleich der astronomische Frühling (der meteorologische Frühling begann bereits am 1. März). Zur Zeit des Römischen Kalenders begann außerdem mit der Frühlingstagundnachtgleiche das neue Jahr. Ebenso im Persischen Kalender, dem Kurdischen, dem Afghanischen…
Also feiern doch eine ganze Menge Menschen heute sich in das neue Jahr hinein. Darunter auch viele meiner Schüler, die aus ganz unterschiedlichen Kulturen abstammen, worüber ich mich sehr freue.
Somit wünsche ich allen, die heute Neujahr feiern und deren Lieben ein gutes neues Jahr mit Glück, Frieden, Gesundheit und Unbeschwertheit.
Einige sind krank, einige sind müde, einige leiden unter Stimmungstiefs und einige sind krank, müde und in einem Stimmungstief.
Alles normal im Frühjahr, aber vermeidbar bzw. regulierbar. Die alten Klassiker der Chinesischen Medizin empfehlen hierzu einige Übungen, Ernährungsweisen und Verhaltensweisen, von denen ich die an die Hand geben möchte, die sich an dieser Stelle leicht erklären lassen. Tatsächlich sind diese Empfehlungen so umfassend, dass sie mindestens einen Wochenendkurs füllen.
Selbst die Natur hat ihre ‚Frühjahrsbeschwerden‘, das bedeutet, auch außerhalb von uns können Blockaden auftreten. Allerdings ist in der Natur meist auch genug Kraft vorhanden, diese Blockaden aus sich heraus ’natürlich‘ zu beheben. Das QiGong – das Bewegen von Qi – der Natur. Ein Teil der Lösung unserer ‚Probleme‘ wäre dann, auch zu mehr Kraft zu kommen. Wie das geht, läßt sich jedoch nicht mit ein paar Worten im Rahmen eines Blogbeitrags erklären.
Aber selbst, wenn die Erklärungen an dieser Stelle nur begrenzt Platz finden, hier ein paar der traditionellen Anweisungen, die leicht umzusetzen sind:
Haare möglichst offen tragen. Hierdurch soll vermieden werden, dass Leberqi, das im Frühjahr besonders angesprochen ist, durch Spannung an der Kopfhaut zusätzlich am Kopf blockiert.
Den Geist beherrschen. Auf eine innere ruhige Geisteshaltung achten. Ja… zugegeben, nicht einfach, aber es gibt hierfür sehr hilfreiche QiGong-Übungen. Unser unruhiger ‚Frühjahrsgeist‘ ist übrigens auch der Grund, warum in so vielen verschiedenen Glaubenskulturen wenigstens auf eine bestimmte Art gefastet wird.
In die Natur gehen. Die Originalanweisung lautet ‚Mit den Alten in die Natur gehen‘. Damit ist also auf keinen Fall gemeint, stressartig zum Spazierengehen an den See zu fahren oder eine sportliche Bergwanderung zu machen. Gemeint ist, mit Ruhe die Stille der Natur aufzusuchen, um diese Stille auch in sich zu finden.
Ich bin gerade zurück von der Riederalp. Ich habe dort in den vergangenen Tagen QiGong-Lehrer in TaiJi-QiGong ‚fortgebildet‘. Aber warum? Sollte ein Lehrer diese Übung nicht bereits können? Nimmt da nur der teil, der blöd ist und sich die Übung nicht merken kann?
Die Übung TaiJi-QiGong besteht schließlich aus nur 20 Figuren, die Ausbildung zum TaiJi-QiGong-Lehrer dauert 1 Jahr. In diesem Jahr wird intensiv trainiert. Ein Diplom bekommt von mir nur der, der die Übung versteht, gut ausführen kann, weiß, was er tut, was schädlich und was förderlich ist und das auch unterrichten kann.
Wenn wir sonst etwas lernen und bekommen ein Diplom dafür – wie ich zum Beispiel in der Physik – dann heißt das, wir ‚können‘ es.
Eine Fortbildung machen wir dann nur, wenn es etwas ‚Neues‘ gibt – neue Erkenntnisse gibt, die wir dazulernen möchten. Die Übung des TaiJi ist Jahrtausende alt, da gibt es keine neuen Erkenntnisse.
In der alten asiatischen Kultur ist das anders. Da ‚übt‘ Einer lebenslang an einer Sache. ‚Ja ist der blöd, oder was?‘ Nein, er taucht tiefer ein, kommt der Sache auf den Grund. Und er kommt sich auf den Grund. Verfeinert. Erlangt auf diese Art ‚Fähigkeiten‘.
Hier kommt das Wort ‚Gong‘, der zweite Teil des Begriffs ‚QiGong‘ zum tragen. Eines meiner Lieblingswörter. In der Übersetzung des traditionellen Schriftzeichens, also des Zeichens in seiner alten Form, bedeutet es gleichzeitig ‚Übung, Arbeit, Mühe, Erfolg, Können und Fähigkeiten‘.
Es lohnt sich zweifelsohne nicht alles ‚zu Üben‘. Ärgern, verzweifeln, ratlos sein zum Beispiel. Haben wir schon so oft gemacht, wird trotzdem nicht besser… Allerdings mit einem guten Lehrer ließe sich‘ alles üben. Sogar gekonnt ‚ärgern‘ 🙂