Infektanfälligkeit

Trockenheit der Haut und der Schleimhäute – so sagt man in der Daoistischen Chinesischen Medizin – tritt im Herbst besonders stark auf.

Vielleicht merken Sie, dass die Schleimhäute Ihrer Nase trockener sind als sonst. Ebenso trocken, aber vielleicht nicht so leicht spürbar, sind auch die restlichen Atemwege. Rachen, Luftröhre, Lungen. Dies ist auch der Grund für die jetzt besonders auftretende Infektanfälligkeit in den Atemwegen.

heiß…kalt…heiß…kalt…

Starke Temperaturschwankungen gelten als typisch für diese Jahreszeit. Die Traditionelle Chinesische Medizin warnt allerdings davor, dass wir zu dieser Zeit besonders anfällig werden für Allergien, Atemwegserkrankungen, Hautprobleme, Verdauungsprobleme – Probleme mit dem sogenannten „Lungensystem“.

Wenn Sie die jeweiligen QiGong Übungen bereits kennen, werden Sie daher eher Übungen betonen, die das Lungensystem regulieren und ihre Ernährung ebenfalls dementsprechend anpassen.

Wenn Sie diese Übungen noch nicht kennen, haben Sie vielleicht Lust, sie im kommenden Krankenkassen-Kurs zu erlernen:

10x Mittwochs ab 28. Oktober 2015. Medizinisches QiGong – Gesund durch Herbst und Winter. Ernährung und Übungen bei Erschöpfung, Problemen rund um das Lungen- und das Nierensystem sowie das Immunsystem.

20.00 bis 21.15, München, 250 € Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen. Kursleitung, Andrea Körning, Yamin Schulz-Spahr

Kühl kuschelig…

So langsam können wir es spüren, dass Herbst ist. Es ist kalt geworden und schon bekommen wir Lust, es uns im Warmen gemütlich zu machen. Die Anweisung in der Antiken Chinesischen Medizin lautet allerdings etwas weniger kuschelig: „Im Herbst ein bisschen frieren!“

Diese Anweisung beruht darauf, dass sich „die Poren am Körper“ schließen sollen, damit die Kälte des Winters nicht in den Körper eindringen und uns schaden kann. Gleichzeitig hilft es dem Körper sich etwas abzukühlen, so wie es die Natur ja jetzt auch tut. Und schließlich sind wir ja ein Teil der Natur.

Dennoch wünsche ich Ihnen ein kuscheliges Wochenende
Mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr

Mikroübung 44

Konzentrieren Sie sich so oft wie möglich auf die ganze Länge Ihrer Wirbelsäule – ringsherum, von allen Seiten.

Und wenn Sie können, möglichst von allen Seiten bis in das Rückenmark hinein.

Geistermonat

Vergangenen Freitag begann laut dem Chinesischen Lunisolarkalender der sogenannte Geistermonat Gui Yue. Gui heißt Geist und Yue heißt Monat.

In den Ländern mit asiatischen Traditionen, die dem Buddhismus und dem Daoismus zugrundeliegen wird der Geistermonat als sehr wichtig erachtet, hinsichtlich der eigenen Gesundheit, dem Erfolg und der Harmonie in sich und um sich herum.

Da sich – laut dieser Tradition im 7. Monat des Lunisolarkalenders alljährlich die „Tore zur Unterwelt“ öffnen und den darin lebenden Geister – auch unseren Ahnen und Verstorbenen leichter als sonst Gutes getan werden kann, heißt es, sollte man ‚mit Dankbarkeit und guten Wünschen den Ahnen und Verstorbenen gedenken‘, da in dieser Zeit – so sagt die Tradition – man sich gegenseitig helfen kann, sich in jeder Hinsicht „wohler“ zu fühlen.

Der Begriff „Wohlstand“ hat dann wohl aber auch dazu geführt, dass heute in vielen Regionen Asiens all das den „Geistern“ zugeführt wird, was wir so für Wohlstand halten. Da in der Tradition gesagt wird, dass Duft (und somit auch Rauch) den Geistern zukommen kann, werden heute in Papierform Kleidung, Kunstgeld, Papphandys, Papptablets und Autos aus Pappe verbrannt…

Sollen wir wirklich darüber den Kopf schütteln? Oder sollten wir uns fragen, ob wir nicht in Wirklichkeit auch Kleidung, Geld, Handys, Tablets und Autos für den Inbegriff von Wohlstand halten.

Heisse Nächte

Wenn es in der Nacht so heiss ist, wie es zur Zeit der Fall ist, haben wir eigentlich keine Lust uns zuzudecken. Der Bereich, der aber in jedem Fall zugedeckt sein sollte, wenn Sie schlafen, ist der Taillenbereich. Dieser auch genannte „Gürtelbereich“ und somit auch der Bauch ist laut TCM ein Bereich, der unbedingt geschützt werden muss.

Viele QiGong Übungen haben daher das Beüben dieses Bereichs zum Inhalt.

Chinesisches Mückenmittel

Es wirkt zwar nicht vorbeugend, aber wenn wir bereits gestochen wurden, hilft folgendes Mittel sehr. Es ist das, wie man in der alten chinesischen Medizin Mückenstiche behandelt:

Möglichst zeitnah nachdem Sie gestochen wurden, betupfen Sie den Stich mit etwas Wasser (Speichel geht auch) und tupfen dann auf die noch feuchte Stelle etwas Salz. Der Stich hört unmittelbar auf zu jucken und ist nach wenigen Minuten nicht mehr sichtbar.

Ein wahres Wundermittel…

Präventionsmaßnahme

Auch heute noch ist das fast 5000 Jahre alte Urwerk der Antiken Chinesischen Medizin, ‚Des gelben Kaisers Klassiker der Medizin‘ das wichtigste Buch bezüglich der Chinesischen Medizin. Es ist alles darin enthalten.Huang

In diesem Buch befragt der Kaiser Huang Di, der als außergewöhnlich fähig und weise galt, seinen Minister Qi Bo zu verschiedenen Themen um die Natur, somit auch den Menschen, QiGong und die Chinesische Medizin um Rat. Die Fragen sowie auch die Antworten sind so gewählt, dass darin alles Wissen um die Chinesische Medizin enthalten ist. Allerdings war es früher im Gegensatz zu heute auch selbstverständlich, dass ein Arzt auch QiGong Übender war, da ihm das erst die Antworten in ihrer Vollständigkeit verständlich werden ließ.

Eine jedoch leicht verständliche und berühmte Aussage daraus und gleichzeitig ein sehr wichtiger Grundsatz der antiken traditionellen Medizin lautet: ‚Der gute Heiler behandelt die Erkrankung bevor sie auftritt.‘ Das erklärt auch, weswegen früher in China der Arzt solange bezahlt wurde, wie der Patient gesund war.

 

Gebetsmühle

Wenn wir an uns etwas verändern wollen, hoffen wir immer darauf, dass mit einem Umschwenken in Richtung der gewünschtenVeränderung die Veränderung erreicht ist – stabil bleibt.

Rauchen aufhören, nicht mehr ärgern, sich mehr um sich kümmern, mehr bewegen, endlich trennen…was auch immer.

Diese Hoffnung auf sich spontan einstellende Stabilität bringt uns in Schwierigkeiten, denn wir übersehen dabei die immense Kraft unser Gewohnheiten, die uns immer wieder in unser altes Verhalten zurückfallen lässt.Mönch mit Gebetsmühle

Auf dem Bild sehen Sie (sorry, ich kann einfach nicht fotografieren…) einen alten Mönch, der in der linken Hand seine Gebetskette führt – pro Perle ein ‚Gebetsdurchgang‘, ein Mantra innerlich betet – in der rechten Hand eine sogenannte Gebetsmühle dreht. Das Mantra steht dabei für das, was er ‚verändern‘ möchte – das unaufhörliche Kreisen der Gebetsmühle steht für das unaufhörliche Bestehen dieses Wunsches. Wie man sehen kann findet das Ganze, ich will mal sagen, neben seinem Interesse an seiner Umwelt statt.

Wie der Mönch können wir uns – neben unserer Tagesaktivität – unaufhörlich innerlich klarmachen, was wir stabil halten wollen, bis wir nicht mehr in unsere alte Gewohnheit zurückfallen und somit unsere Veränderung Stabilität gewonnen hat. Das heißt, machen wir unser Herz zu unserer eigenen Gebetsmühle…

Sommer und QiGong

Im Daoismus sagt man, die 3 Sommermonate seien die Zeit, in der ein Austausch zwischen den inneren und den äußeren Energien stattfinden kann. Daher ist es für QiGong Übende außerordentlich wichtig, die SomPhloxmermonate zu nutzen und viel zu üben. Die nur zu dieser Jahreszeit in dieser Art zur Verfügung stehende Art von Energie wird dann im Herbst gespeichert und für den Winter bewahrt.

Für Kultivierende des QiGong ist das Wissen um dieses Prinzip (und dementsprechend zu üben) sehr wichtig, wollen wir als Übende ‚weiterkommen‘.

Am 7. August ist bereits Herbstanfang. Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, um diese besondere Energie aufzunehmen…

Also dann…sagen wir das unserem inneren Schweinehund. Damit wünsche ich Ihnen Beiden erst einmal viel Spass und Erfolg beim Üben 😉

Mit herzlichem Gruß
Yamin Schulz-Spahr